Das Raubfischangeln begleitet mich bereits seit meiner frühesten Kindheit. Dadurch ist auch diese Angelei ein ganz wichtiger Bestandteil in meinem Leben und bedeutet für mich mehr, als einfach nur Angeln.
Hier beantworte ich Euch einige Fragen, die Ihr mir regelmäßig stellt, und gebe ein paar Infos über mich als Raubfischangler preis.
Beim Raubfischangeln ist der Hecht ganz klar mein Zielfisch Nummer eins. Besonders imponiert mir seine wundervolle grünliche Färbung in Kombination mit seiner bildschönen Zeichnung sowie sein kraftvoller Körperbau. Natürlich gehören auch seine blitzartigen Fluchten und die unnachahmlichen Hechtsprünge im Drill zu seiner Einzigartigkeit.
Zudem ist der Räuber mit seinem großen Maul und der Vielzahl an messerscharfen Zähnen der perfekte Jäger. Gut getarnt lauert er unbemerkt im Pflanzendickicht, um sich im Bruchteil einer Sekunde auf einen chancenlosen Beutefisch zu stürzen. Der Hecht ist für mich in seiner Gesamtheit ein fantastischer und perfekter Fisch. Ich liebe es einfach, unseren Süßwasserkrokodilen auf die Schuppen zu rücken.
Das heißt aber nicht, dass andere Raubfische vor mir sicher sind. Ganz im Gegenteil, zu meinen Zielfischen gehören auch unsere Stachelritter. Zander und Barsche sind nämlich ebenfalls faszinierende Raubfische, die ich gerne aktiv befische.
Mit Gummifischen bewaffnet begebe ich mich ans Wasser und hauche den Softbaits per Faulenzermethode oder durchs Jiggen Leben ein. Das berühmte "Tock", das beim Biss über die Rutenspitze durch den Blank fährt ist einfach außergewöhnlich. In Sekundenschnelle schießt der Adrenalinspiegel in die Höhe und ein spannender Drill steht an.
Auf eine einzelne Angelmethode kann ich mich bei der Frage nach meiner Lieblingsmontage nicht festlegen. Es gibt so viele tolle Hechtmontagen und Angelarten, die alle etwas Spezielles besitzen.
Grundsätzlich steht das Deadbait Angeln auf Hecht ganz oben auf meiner Liste. Mit Grund- und Posenmontagen gehe ich auf die Hechtpirsch und versuche mit toten Köderfischen besonders die kapitalen Hechtmuttis aus der Reserve zu locken. Erfolgt der Biss und die Schnur spult langsam von der geöffneten Rollenspule, so ist dieses Szenario kaum an Spannung zu überbieten.
Natürlich greife ich auch äußerst gerne zur Spinnrute. Gerade an arbeitsreichen Tagen mit wenig Zeit bietet sich das aktive Angeln an. Kribbelt es plötzlich in den Fingern, so greife ich mir mein Spinntackle und fliehe für kurze Zeit aus dem Alltag an ein benachbartes Gewässer.
In Punkto Köderwahl unterscheide ich mich wohl von vielen anderen Hechtanglern. Ich fische sehr gerne "Old School" und greife auf altbewährte Löffelblinker und Spinner zurück. Sie haben mir in all den Jahren unzählige Meterhechte und einige Hechtmuttis jenseits der magischen 1,20 m Marke beschert.
Natürlich findet Ihr auch in meiner Köderbox exklusive Baits. Bleiben die Bisse auf Blech aus, so montiere ich kurzerhand Twitchbaits, Jerkbaits oder Gummifische. Es gilt sich jederzeit auf das Beißverhalten und die aktuellen Angelbedingungen einzustellen. Mein persönlicher Lieblingsköder gerät dann ganz schnell in den Hintergrund, denn im Vordergrund stehen die Köder, worauf die Hechte zurzeit abfahren.
Generell bevorzuge ich das Hechtangeln vom Ufer. Es gibt mir ein Gefühl der Freiheit und der Schwierigkeitsgrad gegenüber dem Bootsangeln ist deutlich höher.
Ich bin in der Nähe einer großen Talsperre in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, wo ich einst mit dem Angeln begann. Über Jahrzehnte hinweg war dieser große See mein bevorzugtes Angelgewässer auf Hecht, Zander und Co. Ich verbinde unzählige tolle Erinnerungen, unvergessliche Erlebnisse und diverse Ausnahmefische mit diesem Gewässer, so dass es auch heute noch mein absolutes Lieblingsgewässer zum Raubfischangeln ist.
Zudem kenne ich dort jeden Quadratzentimeter, sämtliche Unterwasserstrukturen, fängige Hotspots und das meist zickige Verhalten der Raubfische während verschiedener Zeiten. Ich kenne den See sozusagen besser, als mein eigenes Wohnzimmer. Allerdings muss ich auch sagen, dass diese Talsperre grundsätzlich zu den schwierigsten Gewässern Europas gehört, die ich jemals befischt habe.
Natürlich findet Ihr mich auch an vielen anderen Gewässern. Ich bevorzuge in der Regel die großen Stillgewässer und Flüsse. Ich liebe einfach diese schier unendlichen Wasserflächen, denn im Grunde wisst Ihr nie, welche Ausnahmefische dort ihr Unwesen treiben.
Obwohl ich den deutschen Gewässern beim Raubfischangeln oftmals den Vorzug gebe, betreibe ich das Spinnfischen und Vertikalangeln auch gelegentlich in Holland.
Natürlich freue ich mich über große Raubfische und der Jubelschrei kennt keine Grenzen, wenn ich einen Personal Best in die Höhe schrauben konnte. Allerdings freue ich mich auch genauso über kleinere Fische, die ich unter schwierigen Bedingungen überlisten konnte. Selbst an den sogenannten Schneider-Tagen steht bei mir stets das Erlebte und generell die tolle Zeit am Wasser an erster Stelle.
Früher habe ich sehr viele Raubfische gewogen und gemessen. Im Laufe der Zeit bin ich allerdings zu der Erkenntnis gelangt, dass es für mich persönlich unwichtig ist.
Die Fischwaage hat sich in ihren verdienten Ruhestand begeben. Ein Maßband führe ich natürlich weiterhin beim Fischen mit und es liegt stets griffbereit in meiner Angeltasche. Allerdings kommt es nur noch bei absoluten Ausnahmefischen zum Einsatz.